Chronik der Blauen Gams Ettal
Damals & Heute

– Am Anfang war das Kloster Ettal

Wann genau die Geschichte der Blauen Gams beginnt, ist heute nicht mehr feststellbar. Jedenfalls war das Haus bis zur Säkularisierung 1803 im Besitz des Kloster Ettal und diente diesem als Zimmerwerkstätte. In den Akten dazu heißt es: „Liegt auf dem sogenannten Schloßberge, ist ganz gemauert, die Dachung mit Scharschindeln gedeckt. Haltet in der Länge 100 Shuh, in der Breite 44 Schuh und in der Höhe 10 Schuhe. Hierhin befindet sich eine heizbare große Stube, zwei kleinere Stuben, dann 4 Kammern. Im Felz ist die Küche, in welcher 4 Herde und zwei Kamine angebracht sind. Schätzwert 200 fl.“

1803 ersteigerte Andreas Stickl, ein langjähriger Klosterangestellter, von der Klosterkommission das Anwesen. Fortan verblieb der „Bichlbauer“ in Familienbesitz.

1906 gelangte das Bauernhaus erneut in den Besitz eines Klosters: der Benediktiner-Abtei Scheyern, die es 1916 an das Kloster Ettal veräußerte. Letzteres brachte dort während des Ersten Weltkrieges russische und polnische Kriegsgefangene als Klosterarbeiter unter.


1920 bis 1936 trat Constantin von Reichenbach auf den Plan, ein Münchner Wirt und Holzhändler, der die Café- und Weinstube „Blaues Gams“ gründete. In diese Zeit fällt auch der prominenteste Besucher des Hauses: Thomas Mann, der oft und gerne während seiner Winterurlaube in Ettal hier hinaufstieg. Er genoss nicht nur die spektakuläre Aussicht vor Ort, sondern vor allen Dingen die heiße Schokolade mit Schlagrahm und Kuchen. Mit seinem Roman „Doktor Faustus“ hat er Kloster Ettal ein literarisches Denkmal gesetzt.


1936 bis 1962 diente die „Blaues Gams“ dem neuen Besitzer, der Familie Freiherr von Twickel als Wohnhaus, bis diese nach England verzog.

1962 beginnt die Tradition der Gästeunterkunft. Mit dem Fremdenheim „Luisenhof“ wurden zum ersten Mal Gästezimmer an die Reisenden vermietet.

1980 wird im Haus von Pächtern die Gaststätte „Blaue Gams“ betrieben.

1985 übernimmt die Familie Bartl das Zepter und die „Blaue Gams“ bekommt ihr heutiges Gesicht mit dem 1989 erfolgten Neubau an der Ostseite.


2013 erwirbt Familie Bedelev das Hotel Restaurant „Blaue Gams“ und führt weitreichende Instandsetzungen und Modernisierungen durch.


2015 entsteht die großzügige Wellnesslandschaft mit Finnischer Sauna, Dampfsauna und außen liegender Erdsauna.


2019 bis Mai 2020 Familie Bedelev saniert die Zimmer im „Alten Gasthof“ Blaue Gams.